Probengewinnung und Präanalytik
1. Gewinnung von Untersuchungsmaterial2. Probenkennzeichnung3. Anforderungsscheine/ Überweisungsscheine4. Probentransport
Gewinnung von Untersuchungsmaterial
Serum |
Entnahme in Serumröhrchen führt zu einer ausreichenden Trennung von Blutkuchen und Serum, so daß der Zentrifugationsschritt vor dem Transport entfällt. Müssen Proben gefrostet werden, ist jedoch eine Trennung der korpuskulären Blutanteile durch Zentrifugation und Separation der Probe unerläßlich. Kühlsysteme werden auf Anfrage von unseren Kurieren zur Verfügung gestellt. |
EDTA- Blut |
EDTA- Röhrchen verwenden; nicht übermäßig stauen; Mischung durch Drehen (keinesfalls schütteln!); Füllstand einhalten; Nicht zentrifugieren. Bei Blutgruppenbestimmungen Röhrchen mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum des Patienten beschriften. |
Citrat- Blut |
Citrat- Röhrchen verwenden; nicht übermäßig stauen; Mischung durch Drehen (keinesfalls schütteln!); Füllstand unbedingt einhalten; für Gerinnungsanalysen möglichst zügig zentrifugieren und Plasma einfrieren. |
Heparin- Blut |
10 ml Blut in Heparin- Röhrchen (bitte im Labor anfordern!) Weitere Verfahrensweise wie beschrieben. Bei methodischen Zwängen der unmittelbaren Serum- bzw. Plasmagewinnung können Blutentnahmen zur Vermeidung langer Transportzeiten auch in unseren Laboren vorgenommen werden. |
Punktionsflüssigkeiten |
nach Punktion Flüssigkeit in sterile Entnahmesysteme füllen: - klinisch-chemische Untersuchungen: ohne Zusatz - Zellzählung: EDTA Röhrchen - zytologische Untersuchungen: Citrat Röhrchen - Laktatbestimmung: NatriumFluorid Röhrchen - Synoviaflüssigkeit: Heparin Röhrchen - mikrobiologische Untersuchungen: steriles Gefäß ohne Zusatz, bei Transportzeiten > 6 Stunden Transportmedien benutzen, bei > 12 Stunden zusätzlich in aerobe Blutkulturflasche geben |
Liquor |
Nach Punktion Liquor in sterile Entnahmesysteme füllen. Der Liquor sollte sofort nach der Entnahme in das Labor gesendet werden, für zytologische Untersuchungen müssen Transportzeiten < 2 Stunden eingehalten werden. Ist eine Zwischenlagerung unvermeidbar, muss der Liquor für: - klinisch-chemische und virologische Untersuchungen im Kühlschrank, - bakteriologische Untersuchungen bei 37°C aufbewahrt werden. Bitte beachten Sie, dass für die meisten Liquoruntersuchungen auch ein Serumröhrchen benötigt wird. Für die Bestimmung von biochemischen Demenzmarkern im Liquor sind Kunststoffröhrchen aus Polypropylen empfohlen, diese sind im Labor erhältlich. Um eine optimale Präanalytik zu gewährleisten, informieren Sie uns bitte vor geplanter Abnahme. |
Uringewinnung |
Für Mittelstrahlurin Morgenurin oder Urin, der mind. 3 Stunden in der Blase verweilte, verwenden. Für mikrobiologische Untersuchungen auf kontaminationsfreie Probengewinnung achten (entsprechende Anleitungen auch im Labor erhältlich). Rascher Transport in das Labor, Probe im Kühlschrank lagern. |
24- Stunden- Sammelurin |
Zusätze sind vor Beginn der Sammlung in das Sammelgefäß zu füllen. Der erste Morgenurin wird verworfen, alle folgenden Urinportionen werden einschließlich der des Morgenurins des nachfolgenden Tages gesammelt. Den Urin kühl und dunkel lagern. Gesamtmenge gut durchmischen, danach benötige Teilmenge abfüllen, Gesamtmenge notieren. Versandgefäß bis zur Abholung im Kühlschrank lagern. |
Stuhl |
Eine etwa haselnussgroße Menge Stuhl mit dem Löffelchen aus der Mitte der Kotsäule entnehmen und in ein spezielles Stuhlröhrchen einbringen (im Labor erhältlich), bei Diarrhoe ca. 1 ml einfüllen. Falls Eiter, Schleimflocken oder Blut auf dem Stuhl vorhanden sind, diese gezielt entnehmen. Für mikrobiologische Untersuchungen sollte Stuhl von drei verschiedenen Tagen gewonnen werden. Möglichst zügiger Probentransport in das Labor. |
Mikrobiologische Untersuchungen |
Sterile Entnahmesysteme, die über das Labor erhältlich sind, verwenden. Für Anaeobier und anspruchsvolle Keime (z.B. Gonokokken) spezielles Transportmedium anfordern. Abstriche/ Blutausstriche zur Mikroskopie bitte ungefärbt und unfixiert einsenden. Nachweis von Gonokokken und Chlamydien mittels Polymerasekettenreaktion (PCR): Bitte Probenentnahmebesteck anfordern; für Nachweis aus Urin bitte Primärurin senden. Für jeden Erreger bitte jeweils ein getrenntes Material einschicken. Gel-Abstrichbestecke sind ungeeignet für die PCR. Für die TB-PCR bitte Sputum, BAL o.ä. in einem separaten Gefäß einsenden. |
Jedes Probengefäß muss mit Vor- und Zunamen des Patienten beschriftet (bzw. mit Barcode gekennzeichnet) sein. Bei seriellen Probenentnahmen (Tagesprofilen) muss die eindeutige Zuordnung, z. B. durch zusätzliche Angabe der Uhrzeit auf dem Probengefäß und entsprechenden Vermerken auf dem Begleitschein abgesichert sein. Die der Probe beigelegten Überweisungsscheine sollten die gewünschte Untersuchung und die geforderten patientenbezogenen Daten komplett enthalten. Für Blutgruppenbestimmungen muss laut den geltenden Richtlinien das Röhrchen mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum des Patienten beschriftet werden.
Anforderungsscheine/ Überweisungsscheine
Unsere Anforderungsscheine tragen zur Rationalisierung bei: Untersuchungen können durch Markieren entsprechender Felder einzeln oder als Blockuntersuchung geordert werden. Für Erläuterungen bzw. nicht durch Markieren anzufordende Untersuchungen stehen Textzeilen zur Verfügung. Die Anforderungsscheine sind so gestaltet, daß sie zugleich als Leistungsspektrum "auf einen Blick" benutzt werden können. Bitte vermerken Sie besonders dringende Untersuchungen (cito) auf dem Überweisungs- bzw. Anforderungsschein.
Kurierdienst: |
Für den Probentransport steht Ihnen ein Kurierdienst zur Verfügung, der nach Tourenplan das Material in Ihrer Praxis abholt sowie die Befundberichte und bestellte Abnahmesysteme aushändigt. |
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Postversand: |
Der Postversand des Untersuchungsmaterials ist ebenfalls möglich. Hierzu können Sie bei uns besondere Falttüten anfordern. |
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Versandhinweise: |
gekühlter Versand - leere Kühlbox über Nacht im Tiefkühlfach lagern. Die zentrifugierte, vorgefrorene (-20°C) oder vorgekühlte (+2°C) Probe in der vorgekühlten Box versenden. Tiefgekühlter Versand - Die Probe darf während des Transports nicht auftauen, bitte Spezialgefäß anfordern. |